Tipps vom Bergführer

Jörg Pflugmacher, Bergschulleiter der "Alpinschule Garmisch"

 

Die erste Annäherung an die Bergwelt der Zugspitz Region fand bei Jörg Pflugmacher auf Skiern statt. Da war er gerademal drei Jahre alt und wie die meisten seiner Freunde im Partenkirchener Skiclub angemeldet. Mit 14 klebte er mit seinen Kumpels dann lieber an den einschlägig bekannten Felswänden der Umgebung, und hat damit das Wander-Level einfach übersprungen. Später zog es ihn zum Sportklettern in die fränkische Schweiz, nach Arco am Gardasee oder gerne in die Dolomiten. Heute gibt er sein hochalpines Wissen auf geführten Touren weiter – und bleibt dabei nicht nur auf der sicheren, sondern auch immer auf der humorigen Seite.

 

Warum bist du Bergführer geworden?

Das hat sich einfach so ergeben. Mein Antrieb war eigentlich mein Wissen an andere weiter zu geben und darüber hinaus mein Können auf ein höheres Niveau zu heben. Außerdem war es ein zweites Standbein für mich. Gelernt habe ich Technischer Zeichner und war bei der Bundeswehr angestellt. Vor sieben Jahren habe ich dann mit meinem Geschäftspartner Michael Schmidt die Bergschule gegründet.

 

Was macht einen guten Bergführer aus?

Oid werdn! Wenn du als Bergführer alt wirst, hast du alles richtig gemacht. Ich persönlich finde es sehr wichtig, eine gute Kommunikation mit dem Gast aufzubauen, einen Draht zueinander zu entwickeln. Ein guter Bergführer zu sein, hat auch viel mit Arbeitsfreude zu tun und sich diese zu erhalten – auch wenn man eine Tour gefühlt schon hundertmal gegangen ist. Die Gruppe ist immer eine andere und als Guide musst du einfach „hundertpro“ da und klar sein. Wenn ich eine Gruppe begleite, läuft bei mir im Hintergrund mein „Umsichtsprogramm“ ab. Das bedeutet, dass ich alle aktuellen Infos, die ich zu Wetter, Gefahrenlage etc. habe, abspiele und durchspiele. Und wichtig ist vielleicht auch, dass man den Berg in kniffligen Situationen stehen lässt und umkehrt. Das ist zwar schwer, aber zeugt von Stärke.

 

Der Spitzenwanderweg verbindet auf 200 Kilometern die Natur- und Kulturhighlights der Zugspitz Region. Hast du eine Lieblingsetappe?

Da tu ich mir schwer eine konkrete Tour rauszupicken. Sie haben alle ihren Reiz und vielleicht auch ihre versteckten Seiten, die sich besonders dann zeigen, wenn man eben nicht zu den klassischen Uhrzeiten und strahlendem Sonnenschein aufbricht. Da muss sich jeder selbst seinen Favoriten heraussuchen – aber zwischen Murnauer Moos und Mittenwald ist für Anfänger ebenso das Passende dabei wie für Fortgeschrittene.

 

Wo bist du privat in der Zugspitz Region unterwegs?

Der Jubiläumsgrat ist einfach mein Ding. Der fordert mich. Zwischen Zugspitze und Alpspitze kann man bei einer geführten Tour schonmal 12 Stunden unterwegs sein. Ansonsten trifft man mich auch öfter mit dem Mountainbike am Berg an.

 

Welche Ausrüstung sollte man sich als Berg-Neuling anschaffen?

Gutes Schuhwerk ist einfach das A & O. Dabei sollte man viel Wert auf einen Markenschuh legen und sich im Geschäft unbedingt beraten lassen.

 

Wann sollte man sich einen Bergführer buchen?

Wenn man zu wenig Ahnung hat, sich unsicher fühlt oder natürlich einfach, wenn man etwas dazu lernen möchte. Zudem ist die Planung vorab sehr wichtig, da ja viele Faktoren – das Wetter vorne weg – mit reinspielen. Ein Bergführer hilft immer dabei, dass dieser geplante Tag, dann auch gut wird.

 

Eine Sache, die du neuen Bergsteigern mit auf den Weg geben möchtest?

Auch hier würde ich sagen: eine gute Planung ist wichtig – und lieber direkt vorab mit einer Bergschule vor Ort Kontakt aufnehmen, als sich auf Internetbeiträge zu verlassen. Wir in der Bergschule sammeln ständig alle Infos, die die Bergführer von ihren Touren „mitbringen“ und wissen einfach, wie es aktuell in den Bergen aussieht, wo man welche Ausrüstung braucht und welche möglichen Gefahren derzeit bestehen.

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